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 Artikel im Merkur vom 19.06.2007 


    

Stadt lehnt Wasserschutzzone ab

Miesbachs Bürgermeisterin Ingrid Pongratz will im Norden der Kreisstadt Platz für neue Unternehmen schaffen. Ob ihr das gelingt, hängt nicht nur vom Willen des Stadtrates ab. Das Areal liegt mitten in einem Gebiet, das Wasserschutzgebiet werden soll.

   

VON CHRISTINA JACHERT-MAIER

Damit die Gewerbesteuer künftig reichlicher sprudelt, will die Rathaus-Chefin die Weichen für die Erweiterung des Gewerbegebietes Miesbach Nord stellen. Wie berichtet, hat ihre Absicht, 75.000 Quadratmeter zusätzlichen Raum für neue Firmen zu schaffen, im Stadtrat Kontroversen ausgelöst Während die einen um den Erhalt der Wallenburger Allee ringen, fürchten andere den wirtschaftlichen Niedergang.

In einem Punkt ist man sich aber weitgehend einig. "Die Stadt Miesbach lehnt die Ausweisung einer Wasserschutzzone ab", betont die Bürgermeisterin. Vehement stemmt sich die Kommune gegen den Wunsch der Münchner Stadtwerke, ein Schutzgebiet für ihre Trinkwasser-Gewinnung festzuset zen. Dieses würde auch das für neue Industrie-Ansiedlungen ins Auge gefasste Areal umfassen. In welcher Form auch auf Grundstücken mit dem Status Wasserschutzgebiet gebaut werden darf, darüber hatten Vertreter der Münchner Werke und der betroffenen Kommunen im Kreis lange verhandelt. Inzwischen liegt eine Kooperationsver-einbarung vor. "Aber das Papier ist nie unterschrieben worden", erklärt Stephan Schwarz, für diesen Bereich zuständiger Geschäftsführer der Münchner Stadtwerke. Er drängt auf klare Verhältnisse, sprich: die Ausweisung des Schutzgebietes. Zuständig dafür ist das Miesbacher Landratsamt. "Den Masterstab hat der Landrat in der Hand", betont Schwarz.


Bild Miesbach Nord

Die Gegner einer Erweiterung des Gewerbegebietes Miesbach-Nord fürchten um die Wallenburger Allee. Die Ablehnung einer Wasserschutzzone ist hingegen einhellig.

Norbert Kerkel hatte das begonnene Verfahren zur Festsetzung des Schutzgebietes Thalham-Reisach-Gotzing im November 2002 ausgesetzt, um Zeit für Gespräche zu gewinnen. Gesprochen wurde seither eine Menge, das Verfahren liegt noch immer auf Eis. "Das Misstrauen ist ungebrochen hoch", stellt Schwarz fest. Doch es gehe nicht an, dass die Stadt Miesbach ausgehandelte Zugeständnisse,"die Rosinen", für sich beanspruche, ihre Unterschrift zum Gesamtpaket Wasserschutz aber verweigere. Wir sind da sehr klar und berechenbar", findet Schwarz. Seine Botschaft: Ohne ausgewiesene Zone mit festgeschriebenen Vereinbarungen kein Ja zum Gewerbegebiet. "Da beißt sich die Katz ins Schwanzerl", seufzt Bürgermeisterin Pongratz. Ihr sei klar, dass es sich um "eine ganz knifflige Sache" handele. Dennoch bleibe sie dabei, dass die Stadt sich das Korsett eines Schutzgebietes nicht anlegen werde. Privatrechtliche Vereinbarungen zum Wasserschutz müssten ausreichen, meint sie. Wir wollen da ja keine Tankstelle und keine Raffinerien hinbauen", betont Pongratz.

Der Stadtrat werde sich demnächst in nicht öffentlicher Sitzung und im Juli öffentlich mit der Weichenstellung für die Erweiterung befassen. Stimme dieser zu, beginne das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans. In dessen Rahmen, so Pongratz, würden die Einwände der Stadt München gehört.
Unterdessen legt das Landratsamt in Sachen Schutzgebiet weiterhin keine Eile an den Tag. Der Kooperationsvertrag müsse noch in den betroffenen Gemeinden beraten werden, meint Sprecher Frank Skodczinski. Erst danach werde der Landkreis das Verfahren wieder aufnehmen: "Einen zeitlichen Rahmen haben wir uns dafür nicht gesetzt."

   


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Copyright © Verein der Wasserschutzzonengeschädigten Miesbach-Thalham-Darching e.V. 2007