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Unter dieser Rubrik finden Sie eine Auflistung von Zeitungsberichten, Artikeln in Magazinen oder Briefwechseln. Wenn Sie Fragen zu den Berichten haben, so setzen Sie sich bitte unter "Kontakt" mit uns in Verbindung.

 

 Leserbrief zum Artikel "Unsere Erfolge kommen der Stadt zugute" vom 30.04.2007 


    

Selbstbeweihräucherung der Stadtwerke München

Journalisten gehören zur schreibenden Zunft! Das haben die drei Merkur-Vertreter beim Interview mit dem Stadtwerke-Chef zu wörtlich genommen - ein Hoch auf Herrn Mühlhäuser ist daraus geworden.

   

 

Journalisten gehören zur schreibenden Zunft! Das haben die drei Merkur-Vertreter beim Interview mit Stadtwerke-Chef Mühlhäuser sehr wörtlich genommen.

Herausgekommen ist eine Werbeseite für die Stadtwerke mit einem dreifachen Hoch auf Herrn Mühlhäuser. Das Hoch, das ihm für den Bereich Trinkwasser gezollt wird, ist nicht zu begründen. Überdüngung sowie der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, die zu Rückständen im Trinkwasser führen, sind in Deutschland durch Gesetz grundsätzlich und überall verboten. Ein Verdienst der Stadtwerke an der Qualitätsverbesserung des Wassers ist hier *nicht erkennbar. Dass dies allein mit der Umstellung von lediglich 106 landwirtschaftlichen Betrieben auf biologische Bewirtschaftung möglich wäre, ist außerdem recht blauäugig.

Die finanzielle Förderung der biologisch wirtschaftenden Landwirte durch die Stadtwerke verdient Lob. Der Förderbetrag in Höhe von 250 Euro pro Hektar ist aber als Ausgleich für die erschwerte und teure Bewirtschaftung zu niedrig. Dennoch haben die Stadtwerke diese Ausgleichzahlungen auf 230 Euro gesenkt, bei enorm steigenden Kosten der Landwirte für Maschinen, Energie und Kraftfutter. Um die schlagzeilenträchtige Fördersumme von 10.000 Euro pro Hof und Jahr zu erreichen, müsste ein Betrieb über 40 Hektar bewirtschaften. Tatsächlich liegt die durchschnittliche Betriebsgröße bei knapp über 20 Hektar, also bekommt er 5.000 Euro.

Richtig ist die Behauptung, dass die Politik der Stadtwerke "vor Ort", gemeint sind wohl die Schutzzonen, auf Missfallen stößt. Wenn ein Landwirt beispielsweise beim Bau einer Güllegrube Auflagen wegen der Wasserschutzzone bekommt, die den Bau um bis zu 10,000 Euro verteuern, zahlen ihm die Stadtwerke keinen Cent. Richtig ist auch, dass wegen zukünftiger Dürrezeiten kaum eine Gefahr für die Wasserversorgung Münchens besteht, weil es in den Alpen mehr regnet. Die These, dass das so genannte Taubenbergwasser ein Gebirgswasser aus den Tegernseer und Schlierseer Bergen ist wurde bisher von den Stadtwerken stets bestritten. Verständlich, denn ihre beantragen und teils schon ausgewiesenen Schutzzonen in den Gemeinden Miesbach, Warngau, Weyam und Valley hätten dann ihren Zweck verfehlt. Die aktuelle Aussage des Herrn Mühlhäuser über die Herkunft des Münchner Trinkwassers lässt aufhorchen.

Der Tegernsee dient bisher bereits als Trinkwasser Reservoir der Münchner, bis zu 1.000 Liter pro Sekunde versickern aus der Mangfall in die Grundwasserfassungen bei Reisach und Thalham. Das große Problem ist hier nur die stark schwankende Wasserführung der Mangfall. Der Tegernsee als Hochwasserspeicher mit reguliertem Ablauf? Ein Traum für die Münchner Stadtwerke!

Hans Gemmer
83629 Gotzing

   


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